Letzte Woche hat Daniel mich für einen kleinen Artikel interviewt. Am 3.8.13 erscheint der Artikel auf der Jugendseite im Stader Tageblatt. Nicht verpassen! Meine ersten Tage in Irland, warum ich hier bin und was ich hier genau mache sind hier zusammengefasst, viel Spaß beim Lesen!
1.) Wie kamst du auf die Idee, nach
Irland zu gehen?
Sina: Die Idee nach Irland zu
gehen, kam eigentlich nur zufällig. In meiner Abiturvorbereitungsphase habe ich
mit einem Bekannten über meine Zukunftspläne gesprochen. In dieser Zeit kam so
langsam die Torschusspanik auf. Ich war die ganze Zeit mit Lernen beschäftigt -
schließlich wollte ich ein gutes Abi schreiben -, gleichzeitig hatte ich noch
nichts Festes für die Zeit danach und wenn das Abi erst einmal geschrieben ist,
dann verfliegt die Zeit ja sowieso total schnell.
Glücklicherweise hatte ich dieses Gespräch mit meinem Bekannten, sozusagen der
Weg zu einer offenen Tür, die mich nach Irland führte. Er kannte das Au-Pair in
meiner Gastfamilie und wusste, dass diese ein neues Au-Pair ab Juli sucht. Ich
habe dann einfach mal auf ‚gut Glück‘ angerufen. Bevor ich dann mein Vorhaben
umsetzten konnte, mich in einer Agentur anzumelden, stand mir schon - nach
einigen Telefonaten und gefühlten 1000 E-Mails - die Möglichkeit offen, nach
Irland zu gehen. Ich wollte schon immer nach der Schule für eine gewisse Zeit
ins Ausland, jetzt habe ich Chance genutzt, mein Englisch zu verbessern und ein
wunderschönes Land kennenzulernen.
2.) Wie hast du deine Familie
gefunden? Was werden deine Aufgaben dort sein?
Sina: Ich bin heute genau zehn
Tage in meiner irischen Gastfamilie in einem hübschen Vorort von Cork. In der
ersten Woche habe ich kaum Einweisungen bekommen, deshalb habe ich die Zeit
genutzt, um vor allem die Kinder kennenzulernen - ein wilder Haufen!
Das ist als Au-Pair auch meine Hauptaufgabe, die Kinder zu beschäftigen, mit
ihnen zu spielen. Eine besondere Aufgabe habe ich von der Mutter am zweiten Tag
erhalten, ich soll ihnen Deutsch beibringen: die Globalisierung gehe auch an
der kleinen Insel nicht vorbei und deshalb sei es wichtig, dass sie mindestens
eine weitere europäische Sprache können. Also starteten wir, Spiele wie ‚Uno‘
oder ‚Solo‘ auf Deutsch zu spielen.
Mit den Tagen wurden meine Aufgaben vielfältiger, z.B. die Kinderzimmer sauber
halten und die Kinderwäsche waschen.
Meine gefürchtete Aufgabe wartet noch auf mich. Diese Woche startet das
Autofahrtraining. Die haben hier eine schön große Familienkutsche, die ich nach
den Ferien - Anfang September auf den engen Straßen Irland beherrschen muss, im
Linksverkehr!
Wenn die Kinder wieder zur Schule gehen, ändert sich mein Aufgabenbereich ein
kleines Bisschen. Lunchboxen fertig machen, Schuluniformen bügeln, Hausaufgabenhilfe
und Hobbies der Kids stehen dann auf dem Plan.
3.) Wie waren deine ersten Tage in
Irland? Welche Erwartungen hattest du? Wie war die Realität?
Sina: Meine ersten Tage waren
etwas planlos; dadurch dass mir niemand gesagt, was meine Aufgaben sind, war
ich etwas verunsichert. Habe mich dann aber auf die Kinder konzentriert und
konnte schnell rausfinden, wie ich mit ihnen umgehen kann, welche Grenzen ich
ihnen setze usw.
Das war halt sehr anders als ich es erwartet habe. Die Eltern waren gleich an
meinem Ankunftstag wieder weg und ich sofort mit den Kids alleine. Das klingt
hart, war es auch, aber ich glaube es hat mir im Nachhinein geholfen die Kids
kennenzulernen und mich als neue Respektperson einzuführen.
Eine andere Erwartung, die nicht erfüllt wurde, waren jene an das Wetter.
Ausgestattet mit einer Menge langer Klamotten und einer neuen Regenjacke habe
ich am 14. Juli meinen Flug angetreten, Regenwetter also einkalkuliert.
Pustekuchen! Das Wetter in meiner ersten Woche war ähnlich dem in Deutschland!
Es war wunderschön! Leider regnet es seit Sonntag immer mal wieder, aber das
gehört wohl zu Irland dazu.
4.) Wen hast du so in den ersten
Tagen kennengelernt? Was hast du dir für die nächste Zeit vorgenommen?
Sina: Ich bin am Sonntag
angekommen und habe meine Familie kennengelernt, samt der Tante der Kinder. Als
meine erste Begegnung mit der Familie recht gut verlief, war ich schon ganz
gespannt auf die anderen der ca. 30 Au-Pairs in meinem Vorort. Deshalb habe ich
am Mittwoch gleich das örtliche Au-Pair-Meeting besucht. Leider waren fast nur
deutsche Au-Pairs anwesend. Allerdings habe ich über Facebook schon vor meinem
Abflug ein deutsches Mädchen kennengelernt, das im Nachbarort wohnt und da war
die Freude sehr groß, sich mal im "real life" zu sehen.
Dennoch wollte ich auch Au-Pairs anderer Nationen kennenlernen. Da kam es
passend, dass ich am Freitag von einem ungarischen Au-Pair in den Pub
eingeladen wurde und dort viele Au-Pairs getroffen habe, nur keine Deutschen.
Wir haben uns dann gleich für das Wochenende verabredet.
Mein erstes Wochenende war total spannend. Als fest stand, dass ich nach Irland
fahren werde, stand gleichzeitig fest, dass die ‚Cliffs of moher‘ eins meiner
ersten Ziele sein werden. So kam es, dass wir eine Bustour dahin machten. Sechs
Au-Pairs schließen sich mir an und auf der Bustour mit zahlreichen Stops wurde
mir sogar etwas ungarisch beigebracht!
Genau deshalb bin ich hier, um Irland zusammen mit vielen netten Menschen zu
erkunden. Der Tag war der Hammer! Etwas Besseres hätte ich mir für mein erstes
Wochenende nicht wünschen können!
Die Pläne für die nächsten Wochenenden stehen auch schon. Dieses Wochenende
habe ich ein langes Wochenende und fahre nach Dublin - zu Konny. Er ist dort
schon mit seiner Familie und wir erkunden zusammen Dublin.
Und das Wochenende danach geht es u.a. mit einem italienischen Au-Pair zu einem
Wochenendtrip auf zwei Inseln. Unter der Woche gehe ich Coffee-Einladungen nach
und habe mir vorgenommen, die Au-Pairtreffen regelmäßig zu besuchen! So wie
heute, es geht nach Douglas - juhu -, neue Leute kennenlernen!
5.) Was möchtest du mit deinem
Auslandsaufenthalt erreichen?
Sina: Ich habe mir allgemein
vorgenommen, noch selbstständiger zu werden, mein Selbstbewusstsein zu stärken
und natürlich mein Englisch zu verbessern.
Allgemein sehe ich diese Zeit in Irland als ein großes Geschenk, ich bin so
dankbar, dass ich diese Chance bekomme, ich kann hier so viel über mich selbst
lernen, tolle Menschen kennenlernen und einfach meinen Traum leben! Dieses Geschenk
kommt von meiner Mama, dafür bin ich ihr unendlich dankbar!